Stolpersteinverlegungen im November 2024

Gemeinsam überleben

Portrait Käte LasersteinKäte Laserstein, etwa September 1945
Portrait Rose OllendorfRose Ollendorf, 1946

Die Stolpersteininitiative der Steglitzer Markus-Gemeinde lädt am Montag, den 18. November 2024, um 14 Uhr zum Gedenken an Rose Ollendorff und Käte Laserstein ein. Im Immenweg 7 werden an diesem Tag Stolpersteine für die beiden Frauen verlegt. Nach der Verlegung lädt die Initiative zum Gedenken und Erinnern in das Kinder- und Jugendhaus „Imme“ im Immenweg 10 ein.

Schon seit einigen Jahren erinnert im Immenweg 7 ein Stolperstein an das Schicksal der im KZ Ravensbrück umgekommenen Meta Laserstein.
Nun kommen zu diesem Stein zwei weitere Stolpersteine hinzu, Steine für zwei Frauen, deren Leben untrennbar mit dem Meta Lasersteins verbunden waren.

Käte Laserstein, geboren am 17. Mai 1900 in Preußisch-Holland, dem heutigen polnischen Pasłęk, war die jüngere Tochter Meta und Hugo Lasersteins. Bereits zwei Jahre zuvor war ihre Schwester Lotte zur Welt gekommen. 1912 zog die inzwischen verwitwete Meta Laserstein mit ihren Töchtern nach Berlin. Anfang der 1930er Jahre wurde Käte Laserstein Lehrerin für Deutsch, Englisch und Kunstgeschichte. 1931 zog sie mit ihrer Mutter in den Immenweg 7 in Steglitz. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Käte Laserstein, obwohl christlich getauft, als sogenannten 'Dreiviertel-Jüdin' aus dem Schuldienst entlassen. Sie fand Anstellung an einer jüdischen Privatschule und lernte dort ihre spätere Lebensgefährtin Rose Ollendorff („Olly“) kennen.

Rose Ollendorff wurde am 19. Juli 1904 als Tochter von Betty und Hugo Ollendorff in Berlin geboren. Nach Abschluss der Schule studierte sie in Berlin Französisch, Geschichte und Sport und wurde Lehrerin. Als Jüdin durfte auch sie ab 1934 nur noch an jüdischen Privatschulen unterrichten. Im November 1941 wurde sie zur Zwangsarbeit bei Siemens verpflichtet. Als sie im Januar 1942 die Aufforderung zur Deportation erhielt, täuschte sie ihren Selbstmord vor und tauchte unter. Zunächst konnte sie sich bei Käte Laserstein und deren Mutter im Immenweg 7 verbergen. Doch am 13. Juli 1942 musste auch Käte Laserstein untertauchen.

Rose Ollendorff und Käte Laserstein überlebten den Holocaust in der Illegalität. Sie kamen bei Freunden und Verwandten unter, versteckten sich auf Dachböden, in einer Schrebergartenlaube, und wohnten, getarnt als ausgebombte Cousinen, bei einer wildfremden Helferin. Gemeinsam erlebten sie die Befreiung.

Recherche: Nina Haeberlin

 

Einladung im PDF-Format

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