Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal – ein Tag, der in Berlin und ganz Europa als Moment der Befreiung, der Erinnerung und der Mahnung begangen wird. Auch im Kirchenkreis Steglitz wird der Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung gedacht – und an das unermessliche Leid erinnert, das durch den Nationalsozialismus über die Welt gebracht wurde.
Am Donnerstag, den 8. Mai 2025 um 15 Uhr wird ein Ökumenischer am Mahnmal für die Verfolgten des Nationalsozialismus gefeiert (Schloßstraße 44, 12165 Berlin).
Biblische und literarische Texte sowie Erinnerungen an die Zeit nach dem Kriegsende kommen zu Wort. Bernt Renzenbrink, geboren am Tag der Kapitulation, spricht über das, was ihn geprägt hat. Die musikalische Rahmung bilden der Bläserchor der Matthäus-Gemeinde und Gesa Renzenbrink an der Violine.
Der Gottesdienst ist eine Einladung, gemeinsam innezuhalten. Dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen (Psalm 85) ist Zusage, Hoffnung und Auftrag für uns alle.
Die Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V. lädt am Donnerstag, dem 8. Mai 2025 ab 11.30 Uhr zur Gedenkfeier an der „Säule der Gefangenen“ ein (Wismarer Str. 26-36, 12207 Berlin). Im Mittelpunkt werden in diesem Jahr Berichte der Nachkommen (Kinder, Enkel und Urenkel) von ehemaligen Häftlingen aus den Niederlanden, Österreich, Polen und der Ukraine stehen. Außerdem werden Schülerinnen und Schüler des Fichtenberg-Gymnasiums und der Louise -Schroeder-Schule mitwirken. Am Ende der Veranstaltung werden Kränze an der Säule der Gefangenen niedergelegt.
Zwischen 1942 und 1945 waren Häftlinge des KZ Sachsenhausen im Außenlager Lichterfelde inhaftiert, um in Berlin im Auftrag der SS Zwangsarbeit zu leisten. Sie taten dies in und für Institutionen der SS. Sie halfen bei Baumaßnahmen und Bombenräumaktionen, wurden aber auch an Unternehmen als Arbeitskräfte vermietet. Seit 2000 erinnert die „Säule der Gefangenen“ an das Lager und das Schicksal der Häftlinge, seit 2001 veranstaltet die Initiative KZ-Außenlager am Jahrestag des Kriegsendes ein Gedenken, das zu einer festen Institution in der Erinnerungskultur des Bezirks geworden ist. Die Arbeit der Initiative wurde dabei von Anfang an auch von Gemeinden des Kirchenkreises Steglitz unterstützt.
Viele Jahre lang konnten ehemalige Häftlinge Lagers persönlich an der Veranstaltung teilnehmen. Am 12. Dezember 2024 ist mit Tadeusz Godziszewski der letzte lebende ehemalige Häftling gestorben, zu dem der Verein noch Kontakt hielt. Er wurde 100 Jahre alt. Sein Tod markiert das endgültige Ende der Erinnerung durch Zeitzeugen. Aus diesem Anlass will sich die Initiative mit der Bedeutung der Erinnerung für die Nachgeborenen auseinandersetzen - die Kinder, Enkel und Urenkel. Einige von ihnen werden bei der Gedenkveranstaltung zu Wort kommen.
Im Anschluss gibt es ab ca. 13 Uhr im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf (Ostpreußendamm 64, 12207 Berlin) die Möglichkeit, sich bei einem Imbiss oder einer Tasse Kaffee über die Arbeit des Vereins zu informieren und auszutauschen.