Karwoche und Ostern

Drei Kirchgänge, ein Gottesdienst

Wer als Christ „richtig“ Ostern feiern will, der geht natürlich in die Kirche, und zwar – um den vollen Sinn des Festes mitzuerleben – ganze drei Mal: Am Gründonnerstag, am Karfreitag und in der Nacht zum Ostersonntag. Mittlerweile feiern nicht nur katholische, sondern auch einige evangelische Gemeinden das „Triduum Sacrum“: Danach gehören alle drei Kirchgänge zusammen und bilden einen einzigen Gottesdienst. Dahinter steht die Überzeugung, dass Leiden, Tod und Auferstehung Christi in ihrer Bedeutung nicht voneinander zu trennen sind. 

Die Frage, welcher Feiertag der höchste ist – Karfreitag oder Ostersonntag – ist gegenstandslos, denn die Kreuzigung ergibt ohne Auferstehung keinen Sinn und die Auferstehung ist nicht ohne Kreuzigung denkbar (Quelle: EKD)

Der Osterfestkreis: Alle Jahre wieder – alle Jahre neu

Von Dr. Stefan Fritsch, Pfarrer der Johannes-Kirchengemeinde Lichterfelde

Biographisch lässt sich die Passionszeit auch als Läuterungs- und Reifungsprozess verstehen, den man zum ersten Mal als Jugendlicher und später immer wieder in Krisenzeiten durchmacht. Karfreitag steht dann für die schlimmsten Erfahrungen im eigenen Leben, in denen man sich vollkommen am Ende, eher tot als lebendig fühlte.

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Auch wenn die Schattenseiten (Enttäuschungen, Ängste, Kränkungen), das Leiden und die Macht des Todes nicht verdrängt, sondern wahrgenommen und vor Gott ausgesprochen werden sollten, geht es nicht darum, sich in destruktiven Empfindungen zu verlieren. Der Prozess zielt eher auf das Loslassen von Illusionen, übertriebenen Ansprüchen und falschen Identifikationen oder Gottesvorstellungen, auf das Ringen der Willenseinheit mit Gott.

In Gethsemane, der tiefsten Stunde der Einsamkeit, bittet Jesus Gott zunächst darum, er möge den Kelch des Leids an ihm vorübergehen lassen. Doch dann betet er: Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe. Christus ist in das Reich des Todes hinabgestiegen, um uns aus dem Machtbereich des Grabes, dem Selbstmitleid und der Resignation zu befreien und die abgestorbenen Beziehungen zu anderen, zu uns selbst und zu Gott, mit neuem Leben zu erfüllen. Je intensiver man sich mit der Dunkelheit in sich und um sich herum auseinandersetzt, desto heller und klarer kann man das Geschenk des neuen Anfangs erfassen, in dem schon eine Ahnung von dem verheißenen ewigen Leben hindurchscheint.

Daher ist es eine heilsame Tradition, das Osterlicht ganz früh am Morgen anzuzünden, wo Nacht und Tag ineinander übergehen. So kann das Licht (die Verheißung Gottes) die finsteren und toten Bereiche im wahrsten Sinne des Wortes ausleuchten. In den Lesungen, vor allem jedoch im Gesang bricht sich die Freude Bahn: „Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“ Er hat dem Tod die (letzte) Macht genommen. Das Leben ist stärker als der Tod, weil Gott selbst ein lebendiger und Leben schaffender Gott ist.

Pfarrer Dr. Stefan Fritsch

Gottesdienste in den Steglitzer Kirchengemeinden

Die Steglitzer Gemeinden laden am Gründonnerstag zum Abendmahl oder Agapemahl in Erinnerung an das erste und zugleich letzte gemeinsame Mahl von Jesus mit seinen Jüngern ein, feiern am stillsten Feiertag im Jahr in Erinnerung an die Kreuzigung Jesu Gottesdienste sowohl am Vormittag wir auch zur Todesstunde um 15 Uhr. Einige Gemeinden bieten am Karsamstag einen Kreuzweg oder Osterfeuer an und stimmen sich auf den Ostermorgen ein.

Das Grab ist leer, der Tod hat nicht das letzte Wort – der Tag der Auferstehung. Am Ostersonntag laden die Gemeinden ein zu besonders festlichen Gottesdiensten. Darunter gibt es Frühgottesdienste manchmal auch mit einem anschließenden Osterfrühstück oder auch Familiengottesdienste für alle Generationen mit Ostereiersuchen. Zu Gottesdiensten oder Osterspaziergängen wird am Ostermontag eingeladen.

Ostereier – Symbole und Bräuche in der Osterzeit

Ostereier mit Wachstechnik bemalt

Zu den Symbolen und Bräuchen rund um die Ostertage gehören neben Hasen und Lämmern auch die Eier. Egal ob aus Schokolade oder Fruchtgelee, ob hart gekocht und bunt gefärbt, filigran verziert oder von Kinderhand bemalt – Ostereier gehören einfach dazu. Das Ei gilt seit jeher in vielen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit, neues Leben und Wiedergeburt. Im Christentum symbolisiert das Ei die Auferstehung Christi.

Eine besonders schöne Art Ostereier zu verzieren, ist die sorbische Wachsmaltechnik, bei der mit Wachs Muster auf die weiße Eierschale aufgetragen werden, bevor die Eier ins Farbbad kommen.

Pfarrerin Elisabeth Schaller hat es als Kind gelernt und erklärt in einem Video wie es geht.

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