Am Donnerstag, 16. Oktober 2014 werden Stolpersteine für die Familie Veit Simon am Hindenburgdamm 11 verlegt. Überlebende der Familie werden dabei sein. Im Anschluss findet ein Gespräch mit den Angehörigen im Paulus-Zentrum statt (Hindenburgdamm 101 B, 12203 Berlin).
Die Familie Veit Simon stammte aus einer jüdischen, großbürgerlichen Familie,
die seit Generationen in Berlin lebte.
Hedwig Simon, geb. Stettiner 1861, heiratete Dr. Herrmann Veit Simon, geb.1856, einen in Berlin lebenden renommierten Fachanwalt für Handelsrecht. Sie hatten vier Kinder. Der älteste Sohn, Dr. jur. Heinrich Veit Simon, wurde 1883 geboren. Seine jüngeren Geschwister waren Eva (geb.1884), Katharina (geb.1887) und Martin (geb.1890).
Dr. Herrmann Veit Simon starb 1914 im Alter von 58 Jahren. Seine Tochter Katharina, die taubstumm war, gründete noch mit Hilfe des Vaters 1912/13 ein Obstgut, den „Katharinenhof“. Dieses Unternehmen, in dem später auch ihre ältere ebenfalls taubstumme Schwester Aufnahme fand, leitete sie 25 Jahre lang. 1938 wurde sie gezwungen, den Hof unter Wert zu verkaufen. Beide Schwestern zogen zunächst zur Mutter nach Dahlem, mussten die Wohnung aber aufgeben und zogen mit der Mutter zum Bruder Heinrich Veit Simon an den Hindenburgdamm.
Heinrich, der wie sein Vater ein anerkannter Jurist war, beurkundete 1928 als Notar, die Gründung der Berliner Verkehrsbetriebe. Er war mit einer „Arierin“ verheiratet, sie hatten 6 Kinder. Harro (geb.1911), Ruth (geb.1914), Ulla (geb.1915), Rolf (geb.1916), Etta (geb.1918) und Judith (geb.1925).
Als „Frontkämpfer“ des ersten Weltkrieges durfte Heinrich bis 1938 weiter als Anwalt und Notar arbeiten, danach nur noch als „Konsulent“ „Nichtarier“ vertreten.
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