Dorothea Jacoby kam am 26. Februar 1855 in Heydekrug/Ostpreußen als Tochter des Kaufmanns Daniel Jacoby und seiner Frau Rosalie, geborene Jacobsohn zur Welt. Sie hatte noch jüngere Schwestern: Fanny, geboren 1857, Henriette, geboren 1860, und Therese, geboren 1862.
Dorothea blieb ledig und besuchte das Lehrerseminar für die Höhere Töchterschule in Tilsit. Sie und ihre Schwestern zogen nach Berlin. Seit 1931 wohnte ihre verwitwete Schwester Henriette Putschinski in der Feuerbachstraße 23 (damals Feldstraße 19) im Hochparterre. 1939 lebten alle vier Schwestern dort, zwei von ihnen waren verwitwet.
1939 starb ihre Schwester Fanny, 1941 folgte ihr Henriette. Dorothea Jacoby musste noch zweimal umziehen: zunächst in das Israelitische Lehrerinnenheim in die Baseler Straße 13 nach Lichterfelde und dann im September 1941 in das Altersheim in der Auguststraße 14-16. Dort lebte bis zu ihrem Tod 1942 auch ihre Schwester Therese.
Dorothea Jacoby war die letzte Überlebende der Schwestern. Sie wurde am 2. Februar 1943 mit 26 weiteren Bewohnern des Altersheims nach Theresienstadt deportiert. Dort lebte sie noch mehr als 1 Jahr, sie starb am 26. April 1944 mit 89 Jahren.
Text und Recherche: Angelika Hermes
Quellen:
Berliner Adressbuch
Auskunft des Jüdischen Friedhofs Weißensee
Bundesarchiv, VZ 39
BLHA Rep 36 A(II) Nr. 17182