Am 9. November 1938 wurden in Deutschland jüdische Synagogen, Friedhöfe und Geschäfte geplündert und zerstört. Aus der Diskriminierung von Jüdinnen und Juden wurde systematische Verfolgung und Vernichtung.
In Erinnerung an die Verfolgten, Deportierten, Ermordeten finden am 86. Jahrestag der Novemberpogrome Gedenkveranstaltungen statt.

Stolpersteinspaziergang im Markus-Kiez

Drei Gedenkspaziergänge führen am 9. November an den insgesamt 22 Stolpersteinen im Markus-Gemeindegebiet  vorbei. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Steglitzer Markus-Kirche.
Die Teilnehmenden widmen sich auf ihrem Gang den Biographien der Deportierten und Ermordeten und reinigen die Steine. Die Spaziergänge finden unter der Leitung von Nina Haeberlin, Pfarrerin Carolin Marie Göpfert und Pfarrer Sven Grebenstein statt. Sie sind zwischen 45 bis 90 Mintuen lang.

Im Anschluss treffen sich die Teilnehmenden im Gemeindehaus der Markus-Gemeinde, Albrechtstraße 81 A, 12167 Berlin.

Karte mit der Übersicht der Stolpersteine und der drei Touren.

Lebendige Synagogalmusik im progressiven Judentum

Am 9. November um 17 Uhr in der Johann-Sebastian-Bach-Kirchengemeinde gibt es ein ganz besonderes Konzert zum Gedenktag: Kantorin Svetlana Kundish (Gesang), Albrecht Gündel-vom Hofem (Piano) und  Andreas Henze (Bas) spielen Synagogalmusik des progessiven Judentums.

Anlässlich des besonderen Datums in Erinnerung an die Zerstörung vieler Synagogen und jüdischer Einrichtungen in Deutschland soll mit diesem Konzert ein Zeichen des Lichts und Lebens gesetzt werden.

Schon vor dem 9.11.1938, aber erst recht danach, ergriffen viele jüdische Komponisten, wie z.B. Max Janowski und Kurt Weill, als auch jüdische Kantoren, wie Hugo Chaim Adler mit seinem Sohn Samuel, die Flucht aus dem Nationalsozialistischen Reich, um sich im Exil - sei es in den USA, Kanada, Palästina und anderswo - eine neue Existenz aufzubauen.

Was sie dorthin mitnahmen, war die bis dahin blühende Vielfalt synagogaler Musik. In ihrer neuen Heimat entwickelten sie diese Musik weiter und verschmolzen sie mit dem Sound ihrer neuen Heimat. Erstmalig werden in der Johann-Sebastian-Bach-Gemeinde die international konzertierende Sängerin Svetlana Kundish, die in Israel aufgewachsen ist und sich am Potsdamer Abraham-Geiger-Institut unter Eliyahu Schleiffer zur jüdischen Kantorin ausbilden ließ, und Albrecht Gündel-vom Hofe am Piano sowie Andreas Henze am Bass in ungewöhnlicher Triobesetzung Beispiele dieser heute lebendigen und weltweit in progressiven jüdischen Gemeinden erklingenden Synagogalmusik präsentieren.

Der Eintritt ist frei, Spenden willkommen.

Albrecht Gündel-vom Hofe

Stolpersteine putzen in Lichterfelde-Ost

Am 9. November um 17 Uhr begeben sich Jugendliche und Erwachsene unter der Leitung von Gemeindepädagogin Natalie Ahlhelm auf einen Gedenkweg. Treffpunkt ist das Gemeindehaus Petrus-Giesensdorf, Ostpreußendamm 64, 12207 Berlin. Durch gemeinsames Stolpersteinputzen erinnern sie an die Lebens- und Leidenswege von Opfern des Nationalsozialismus.

Der Gedenkweg endet mit einer Andacht um 19 Uhr in der Dorfkirche Giesensdorf.

Kranzniederlegung an der Steglitzer Spiegelwand

Am 9. November um 17 Uhr legen Vertretende der Bezirksverordnetenversammlung und des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf von Berlin einen Kranz an der Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz nieder.
Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg lädt alle Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen Gedenken an die Novemberpogrome ein.

 

Herrmann-Ehlers-Platz

Gedenkgottesdienst

Am 9. November um 18 Uhr wird in der Matthäus-Kirche Steglitz in einem Gottesdienst der Reichspogromnacht gedacht.
Aus der Diskriminierung von Jüdinnen und Juden wurde systematische Verfolgung und Vernichtung. In diesem Gottesdienst wird an das Schicksal der Ermordeten und Verfolgten erinnert.

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